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PIP-Implantate

PIP-Implantate sind Brustimplantate der französischen Firma Poly Implant Prothèse (PIP). Sie wurden mit billigem Industriesilikon befüllt und neigten dazu, undicht zu werden. Tausende von betroffenen Frauen mussten nach Bekanntwerden des Komplikationsrisikos ihre Implantate entfernen lassen.

PIP-Implantate: Geschichte und Hintergründe

Das Unternehmen PIP gehörte in den 1990er- Jahren zu den bekannten Herstellern von Brustimplantaten und verkaufte weltweit rund 100.000 Implantate pro Jahr. Seit 2001 befüllte das Unternehmen die Implantate mit billigen Industriesilikon.[1] Berichte über medizinische Probleme häuften sich zunehmend, darunter auch Beschwerden über Rupturen und undichte Silikonimplantate.

Seit 2010 sind die PIP-Implantate verboten. Zahlreiche Frauen ließen sich die Implantate entfernen. Das BfArM (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte) berichtete, dass bis 2013 insgesamt 1565 Fälle gemeldet wurden, in denen sich Frauen in Deutschland die PIP-Implantate entfernen ließen.[2] Dabei wiesen 28 % der Brustimplantate Risse (Rupturen) auf, bei 24 % kam es zu einem Austreten von Silikon aus der Hülle (“Bleeding”).

Komplikationen durch die PIP-Implantate

Die PIP-Implantate waren seit 2001 nachweislich mit einem minderwertigen, nicht-lizensierten Industrie-Silikon gefüllt. Die Silikonfüllung war flüssiger, wodurch sie durch die Implantathülle dringen und diese dabei brüchig machen kann. Dadurch kam es zu einer erhöhten Neigung zu Rupturen der Hülle.[3]

Wie gefährlich sind PIP-Implantate?

Wie gefährlich das austretende Billig-Silikon wirklich sein kann, ist bis heute nicht abschließend geklärt. Beschrieben sind lokale Reizungen und Schwellungen von Lymphknoten im Bereich der Austrittsstellen. Kommt es zur Ruptur, können damit Schmerzen und natürlich auch Ängste verbunden sein.  Auch über Krebserkrankungen im Zusammenhang mit PIP-Implantaten wird diskutiert, allerdings ist der Zusammenhang nicht gesichert.

2015 sichteten Forscher aus London alle bisher erschienenen Studien und Fallberichte zu klinischen Implikationen der PIP-Implantate.[4] Die Forschergruppe fand dabei keine Hinweise auf schwere Langzeitfolgen durch die PIP-Implantate beziehungsweise durch das genutzte Industriesilikon. Allerdings waren in vielen Fällen Korrekturoperationen, Entfernung von Brustgewebe wegen ausgetretenem Silikon oder eine Entfernung von Lymphknoten nötig.

Vermeidung von Schäden durch Brustimplantate

Aufgrund des Medizinskandals wegen der PIP-Implantate wurde das Medizinproduktegesetz in vielen Ländern angepasst. Zudem nutzen seriöse Ärzte und Kliniken ausschließlich zertifizierte und kontrollierte Brustimplantate von Markenherstellern. Patientinnen, die sich einer Brustvergrößerung unterziehen wollen, können sich bei ihrem Operateur jederzeit über die Produktmerkmale, Zertifizierung, Herstellergarantien und Qualitätskriterien der verwendeten Brustimplantate informieren.

 

Quellen

  1. Hibbeler B. Skandal um Brustimplantate: Die unsichtbare Gefahr. Deutsches Ärzteblatt Studieren.de, 2/2012: 22
  2. BfArM: Silikongel-gefüllte Brustimplantate der Hersteller Poly Implant Prothese (PIP) und Rofil Medical Nederland B.V. (Link zur Webseite)
  3. Helyar V, et al. The ruptured PIP breast implant. Clin Radiol. 2013 Aug;68(8):845-50.
  4. Wazir U, et al. The clinical implications of poly implant prothèse breast implants: an overview. Arch Plast Surg. 2015 Jan;42(1):4-10.
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