Brustimplantate (meist handelt es sich um Silikonimplantate) werden für die Brustvergrößerung verwendet. Zudem werden sie eingesetzt, wenn die Brust aus medizinischen Gründen neu aufgebaut werden muss (zum Beispiel nach einem Unfall oder nach einer Brustkrebs-Behandlung).
Geschichte der Brustimplantate
Die Geschichte der Brustvergrößerung reicht zurück bis zum Ende des 19. Jahrhunderts. Zunächst gab es mehr oder weniger schlecht verträgliche Versuche mit Eigenfett, Paraffininjektionen oder der Verwendung von Glasbällen und Elfenbein.1 In den 1950er-Jahren wurden Implantate aus schwammartigen, chemischen Materialien entwickelt und implantiert. Daraus folgten aber nicht selten Infektionen sowie eine Auflösung der Brustimplantate oder Kontraktionen des Gewebes.
Erst mit der Entwicklung von Silikonimplanten in den 1960ern wurde die Brustvergrößerung zunehmend populärer. Dazu trugen zahlreiche medizinische Erkenntnisse und Weiterentwicklungen der Brustimplantate bei, die Brustvergrößerungen immer sicherer machten.2 Hochmoderne fein texturierte Oberflächen und unterschiedliche Arten von Implantaten bieten Plastischen Chirurgen und Patientinnen heute zahlreiche Möglichkeiten für eine individuelle Brustvergrößerung.
Formen und Arten von Brustimplantaten
Heute gibt es eine Vielzahl verschiedener Brustimplantate, die sich in verschiedenen Kriterien unterscheiden:
- Füllungen von Silikonimplantaten: Feste oder weichere Silikongele beeinflussen, wie die vergrößerte Brust sich anfühlt.
- Formen von Brustimplantaten: Runde Implantate bieten in der oberen Brusthälfte mehr Volumen, während tropenförmige (oder anatomische) Brustimplantate mehr Volumen im unteren Brustbereich schaffen.
- Größe und Projektion des Implantats: Variable Größen (Volumen) und Projektionen (wie weit das Implantat nach vorne hervorsteht) ermöglichen eine individuelle Planung der Brustform passend zur Patientin.
- Oberfläche der Implantate: Die Oberfläche der Brustimplantate tritt direkt mit dem Körpergewebe in Kontakt. Entsprechend wichtig sind hier optimale Wechselwirkungen, die Einfluss auf Risiken (Kapselkontrakturen) und eine schnelle Heilung haben.
Ablauf beim Einsetzen von Brustimplantaten
Das Einsetzen der Brustimplantate kann zur Brustvergrößerung dienen. Es werden aber auch Implantate für andere Zwecke eingesetzt. Dazu gehört das Angleichen ungleicher Brüste, der Aufbau der Brust nach Brustkrebsbehandlungen oder die Neubildung einer Brust nach Verletzungen.
Zunächst schafft der Chirurg einen Zugang, präpariert eine Gewebetasche und setzt dann das Brustimplantat ein. Der Zugang kann dabei über verschiedene Zugangswege erfolgen: Durch einen Schnitt unterhalb der Brust (inframammärer Zugang), in der Achselhöhle (axillärer Zugang) oder um die Brustwarze herum. Zudem können Brustimplantate über dem Brustmuskel oder unter dem Brustmuskel platziert werden. Welche Operationsmethode verwendet wird, hängt von den Wünschen der Patientin, von den anatomischen Voraussetzungen und anderen Faktoren ab.
Quellen
- Patel BC, et al. Breast Implants. In: StatPearls [Internet]. Treasure Island (FL): StatPearls Publishing; 2020 Jan.
- Kaoutzanis C, et al. The Evolution of Breast Implants. Semin Plast Surg. 2019 Nov;33(4):217-223.