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Eigenhaartransplantation

Die Eigenhaartransplantation macht sich zu Nutze, dass transplantierte Haare an anderer Stelle wieder anwachsen und dauerhaft weiterwachsen können. So lassen sich fehlendes Kopfhaar, aber auch Augenbrauen, Bart und sogar Wimpern ergänzen. Am häufigsten wird eine Haarverpflanzung jedoch aufgrund von Haarausfall gemacht. Das ist nicht verwunderlich, denn immerhin sind bis zu 85% aller Männer und 40% der Frauen von Haarausfall betroffen.¹

Arten und Einsatzgebiete der Eigenhaartransplantation

Im Kopfbereich wird eine Haartransplantation in der Regel aufgrund von Haarausfall eingesetzt. Häufigste Ursache ist der erblich bedingte Haarausfall bei Männern. Doch auch hormonelle Ursachen bei Frauen oder spezielle Formen des Haarausfalls (beispielsweise kreisrunder Haarausfall) können der Grund für eine Haarverpflanzung sein.

Grundsätzlich ist eine Eigenhaartransplantation an verschiedenen Körperstellen und bei verschiedenen Indikationen möglich:

Kopfhaar: Hierbei wird Haar (meist vom Hinterkopf) an die kahl werdenden Kopfbereiche verpflanzt.
Bart: Lücken oder kahle Stellen im Bart lassen sich durch eine Eigenhaartransplantation auffüllen.
Augenbrauen: Eine Haartransplantation wird im Bereich der Augenbrauen eingesetzt, wenn Lücken oder fehlende Augenbrauen durch Narben, Verbrennungen oder übermäßiges Auszupfen der Brauen vorliegen.
Wimpern: Die Haarverpflanzung bei fehlenden Wimpern stellt Ärzte vor große Herausforderungen, da hier besonders dicke und gebogene Haare in passender Wuchsrichtung Ziel der Behandlung sind.²
Transgender: Die Eigenhaartransplantation kann auch ein wichtiger Bestandteil einer Geschlechtsangleichung sein.³ Beispielsweise wird bei der Mann-zu-Frau-Angleichung manchmal eine Absenkung der Haarlinie, Augenbrauen-Transplantation oder Schamhaar-Transplantation durchgeführt. Bei Frau-zu-Mann Transgender-Patienten werden häufig Bart- oder Körperhaare ergänzt.

Ablauf einer Haartransplantation

Bei einer Eigenhaartransplantation wird zwischen zwei Methoden unterschieden, die je nach gewünschtem Ergebnis zum Einsatz kommen.

FUT-Methode der Haartransplantation

Die FUT (Follicular Unit Transplantation) ist eine alte Methode und wurde früher auch für Kopfhaare verwendet. Dabei werden größere Hautstücke, mitsamt der enthaltenen Haarwurzeln, abgelöst und transplantiert. Weil dabei Narben und ein uneinheitliches Wachstumsbild entstehen, wird die FUT-Methode im Bereich der Kopfhaarverdichtung kaum noch eingesetzt. Für andere Bereiche wie Augenbrauen oder Bart kann sie jedoch auch heute noch das Mittel der Wahl darstellen.

FUE-Methode bei der Eigenhaartransplantation

Bei der neueren FUE-Methode (Follicular Unit Extraction) werden sogenannten follikuläre Einheiten (follicular units) entnommen. Diese bestehen aus bis zu fünf Haarwurzeln und stellen kleine, physiologische Einheiten dar. Diese winzigen Hautstückchen (Grafts genannt) werden mit Hohlnadeln entnommen, in Nährlösung aufbewahrt und dann an der gewünschten Region eingesetzt. Exakte Form und Lage der Grafts sowie das Instrument zur Ausstanzung der Hautstückchen werden dabei individuell ausgewählt.⁴

Vorteile¹ der FUE-Methode sind die hohe Zahl der Grafts und die dadurch sehr gleichmäßige und natürlich wirkende Verteilung der transplantierten Haare.⁵ Es entstehen kaum Narben, die Behandlung ist weniger schmerzhaft und die Wunden heilen schneller ab. Zudem lassen sich die zu transplantierenden Haare sehr spezifisch auswählen und auf Farbe, Dicke oder Struktur selektieren.

Quellen

Zito PM, Raggio BS. Hair Transplantation. In: StatPearls [Internet]. Treasure Island (FL): StatPearls Publishing; 2020 Jan.
Klingbeil KG, Fertig R. Eyebrow and Eyelash Hair Transplantation: A Systematic Review. J Clin Aesthet Dermatol. 2018 Jun;11(6):21-30.
Bared A, Epstein JS. Hair Transplantation Techniques for the Transgender Patient. Facial Plast Surg Clin North Am. 2019 May;27(2):227-232.
Gupta AK, et al. Follicular Unit Excision Punches and Devices. Dermatol Surg. 2020 Dec;46(12):1705-1711.
Avram M. Hair transplantation. Cutis. 2012 Dec;90(6):317-20.