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Schwangerschaft nach Bauchdeckenstraffung

Nach mehreren Schwangerschaften oder einer starken Gewichtsabnahme ist die Bauchdecke nicht selten schlaff und sehr überdehnt. Dieser Zustand ist für einige Frauen sowohl psychisch als auch physisch sehr belastend. In diesem Fall kann eine Bauchdeckenstraffung die Lösung sein. Gleichzeitig kann die Frage aufkommen, ob die Familienplanung bereits abgeschlossen sein sollte. Wie eine Bauchdeckenstraffung funktioniert und ob Sie nach einem Eingriff erneut schwanger werden können, erfahren Sie in diesem Artikel.

Wie funktioniert eine Bauchdeckenstraffung?

Eine Bauchdeckenstraffung (Abdominoplastik) ist ein operativer Eingriff, bei dem überschüssige Haut entfernt und dabei die Bauchdecke gestrafft wird. Meist erfolgt eine Bauchdeckenstraffung nach einer Schwangerschaft oder einer starken Gewichtsreduktion.

Bei einer Überdehnung der Haut bilden sich bei einigen Frauen bleibende Gewebe- und Hautüberschüsse am Bauch. Diese Haut schafft es nicht mehr selbständig sich zurückzubilden, auch durch Diäten oder sportliche Aktivitäten verschwinden diese Überschüsse am Bauch nicht. Ein schwaches Bindegewebe kann das Bleiben der Hautüberschüsse zusätzlich begünstigen.

Bei einer Straffung des Bauches erfolgt ein Schnitt in die Bauchhaut, dabei wird die Haut der Patientin vom Unterhautfettgewebe abgelöst und die bestehenden Überschüsse entfernt. Anschließend wird die Haut geglättet und vernäht. Zudem kann es sein, dass auch der Bauchnabel umschnitten und wieder vernäht werden muss. (1) Besteht eine starke Fettschürze, kann es in einigen Fällen sinnvoll sein, eine zusätzliche Fettabsaugung durchzuführen, um ein harmonisches Ergebnis zu erzielen. (2)

Weiterhin wird zwischen einer klassischen Bauchdeckenstraffung und einer Mini-Bauchdeckenstraffung unterschieden. Welches Verfahren das richtige ist, wird immer individuell festgelegt. Das Endresultat einer Bauchdeckenstraffung ist nach circa sechs Monaten sichtbar.

Eine Abdominoplastik sollte nur bei sehr erfahrenen Chirurgen durchgeführt werden, da es sich hierbei um einen komplexen Eingriff handelt. (3)

Können Sie nach einer Bauchdeckenstraffung erneut schwanger werden?

Bei einer Abdominoplastik werden weder die inneren Organe angetastet noch wird die Fruchtbarkeit in irgendeiner Weise beeinträchtigt. Daher ist eine erneute Schwangerschaft auch ohne gesundheitliche Risiken möglich. Dennoch wird weitestgehend empfohlen, eine Bauchdeckenstraffung erst nach abgeschlossener Familienplanung durchzuführen. (4)

Vermeiden Sie wenn möglich eine Schwangerschaft direkt nach einer Bauchdeckenstraffung. Der Körper braucht etwas Zeit für die Heilung, bevor eine Geburt stattfindet. Werden Sie dennoch kurz nach einer Bauchstraffung schwanger, sollten Sie die Narben regelmäßig und engmaschig kontrollieren lassen. Das Risiko, dass die Narben der Dehnung nicht standhalten, ist jedoch gering.

Muss bei der Geburt ein Kaiserschnitt durchgeführt werden, empfiehlt es sich, die bereits vorhandenen Schnitte der Bauchdeckenstraffung zu nutzen. So entstehen keine weiteren Narben.

Bedenken Sie, dass sich die Bauchdecke nach einer Schwangerschaft erneut verändert und dadurch erneut Hautüberschüsse entstehen können. Zudem können Narben stärker sichtbar werden, da es bei einigen Frauen in der Schwangerschaft zu einer stärkeren Pigmentierung der Haut kommt.

Wird nach der Schwangerschaft eine erneute Bauchdeckenstraffung notwendig sein?

Grundsätzlich ist eine Bauchdeckenstraffung dauerhaft. Eine Schwangerschaft kann jedoch negative Auswirkungen auf das Ergebnis haben. Um diese erkennen zu können, müssen zunächst etwa sechs Monate nach der Entbindung vergehen. Nach dieser Regenerationszeit zeigt sich, inwieweit sich die Dehnung zurückgezogen hat und inwiefern das Ergebnis der Bauchdeckenstraffung beeinflusst wurde. Erst dann sollte darüber nachgedacht werden, ob ein weiterer Eingriff sinnvoll ist. Gerne beraten wir Sie ausführlich.

Eine Schwangerschaft gefährdet nicht zwangsläufig das Ergebnis einer Bauchdeckenstraffung und hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Zeit zwischen der Bauchstraffung und Schwangerschaft
  • Ausmaß der Bauchdeckenstraffung
  • Genetisch bedingte Elastizität von Bindegewebe und Haut
  • Pflege während der Schwangerschaft
  • Ausreichend Rückbildungsgymnastik nach der Schwangerschaft
  • Gewichtszunahme während der Schwangerschaft
  • Größe und Gewicht des Kindes

Quellen:

  1. Dean RA, et al. Secondary Abdominoplasty: Management of the Umbilicus after Prior Stalk Transection. Plast Reconstr Surg 2019 Apr;143(4):729e-733e.
  2. 2. Xia Y, Zhao J, Cao DS. Safety of Lipoabdominoplasty Versus Abdominoplasty: A Systematic Review and Meta-analysis. Aesthetic Plast Surg. 2019;43(1):167-174. doi:10.1007/s00266-018-1270-3
  3. Friedman T, Wiser I. Abdominal Contouring and Combining Procedures. Clin Plast Surg. 2019 Jan;46(1):41-48.
  4. 3. Karunaratne YG, Romeo PB, Willis M, Sanki A. The Safety and Effects of Pregnancy after Abdominoplasty: A Systematic Review of the Literature. Aesthetic Plast Surg. 2023 Aug;47(4):1472-1479. doi: 10.1007/s00266-023-03423-x. Epub 2023 Jun 2. PMID: 37266593.
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