Haarausfall bei Frauen: Gründe und was wirklich hilft

Haarausfall bei Frauen: Gründe und was wirklich hilft

Haarausfall bei Frauen ist weniger bekannt als bei Männern. Dabei tritt das Problem häufig auf, vor allem bei Frauen über 50. Aber auch bei unter 40-Jährigen ist ungefähr jede fünfte Frau betroffen.

Gerade für Frauen ist Haarverlust aber besonders belastend, da lange und dichte Haare als weiblich und attraktiv gelten. Wir klären heute, welche Ursachen Haarausfall bei Frauen hat, was wirklich hilft und in welchen Fällen eine Haartransplantation für Frauen in Frage kommt.

Was ist Haarausfall?

Wann spricht man medizinisch betrachtet eigentlich von Haarausfall? Das ist immer dann der Fall, wenn Frauen mehr Haare als verlieren, als es beim alltäglichen Wachstums- und Erneuerungszyklus der Haare normalerweise der Fall ist.

Es gilt: Der Verlust von 50 bis 100 Haaren am Tag ist völlig normal.

Unter Alopezie, dem medizinischen Fachbegriff für Haarausfall, versteht man, wenn mehr als 100 Haare täglich über einen längeren Zeitraum hinweg ausfallen. Auch wenn sich sichtbare kahle Stellen bilden und das lichter werdende Haar optisch auffällt, wird von Haarausfall gesprochen.

Die Ursachen für Haarausfall bei Frauen: Eine Kurzübersicht

Unten stellen wir Ihnen alle Arten von Haarausfall und die jeweiligen Behandlungsmöglichkein noch genauer vor. Hier finden Sie vorab eine kurze Übersicht über die Arten von Haarausfall bei Frauen, und wie sie sich voneinander unterscheiden.

Um welche Art von Haarausfall handelt es sich?

Im Gegensatz zu Männern, bei denen der erblich bedingte Haarverlust einem bestimmten Muster folgt (siehe Hamilton-Norwood-Schema), ist bei Frauen oft ein generelles Ausdünnen der Haare zu sehen, das meist vor allem am Scheitel sichtbar wird (1).

Die häufigsten Ursachen für Haarausfall bei Frauen und wie sie sich unterscheiden:

  • Diffuser Haarausfall: Gleichmäßiger Haarausfall über die gesamte Kopfhaut, der beispielsweise durch Stress, Nährstoffmangel oder Infektionen entsteht.
  • Kreisrunder Haarausfall (Alopecia areata): Haarverlust in runden, kahlen Stellen. Die Ursache ist eine Autoimmunreaktion des Körpers.
  • Androgenetischer (erblich bedingter) Haarausfall: Ein hormonabhängiger, anlagebedingter Haarausfall, der sich im typischen, dünner werdenden Haar vor allem am Scheitel zeigt.
  • Haarausfall in Phasen hormoneller Schwankungen: Dieser Haarausfall tritt in Phasen hormoneller Umstellungen auf, z. B. nach Schwangerschaft oder Stillzeit, oder in den Wechseljahren.

Diffuser Haarausfall bei Frauen

Bei einem diffusen Haarausfall gibt es kein charakteristisches Muster, sondern die Haare werden am ganzen Kopf dünner oder lichter. Zusätzlich kann auch die Haarqualität vermindert sein. Das Haar wird dann glanzlos, spröde oder brüchig.

Häufige Ursachen für einen diffusen Haarausfall bei Frauen:

  • Stress: Starker Dauerstress kann in manchen Fällen zu Haarausfall führen.
  • Nährstoffmangel: Eisenmangel, aber auch ein Mangel an Nährstoffen wie Zink, können zu Haarausfall führen. Dies kann z. B. durch eine einseitige Ernährung, zu extreme Crash-Diäten, Essstörungen oder chronische Magen-Darm-Erkrankungen ausgelöst werden.
  • Haarausfall durch Erkrankungen oder Medikamente: Schilddrüsenerkrankungen, Chemotherapie oder bestimmte Medikamente wie Antidepressiva können einen vorübergehenden oder dauerhaften Haarverlust auslösen.

Kreisrunder Haarausfall

Der kreisrunde Haarausfall, die Alopecia areata, wird vermutlich durch eine Autoimmunreaktion verursacht, die die Haarwurzeln angreift. Es kommt zu typischen, runden haarlosen Flächen. Neben der Kopfhaut können auch Wimpern, Augenbrauen und Körperbehaarung betroffen sein.

Oft heilt der kreisrunde Haarausfall bei Frauen innerhalb von einigen Monaten von selbst wieder aus. Leider gibt es aktuell keine generellen Therapien, die bei jeder Frau ausreichend wirksam sind. Bleiben nach Abheilung weiterhin kahle Stellen, kann eine Eigenhaartransplantation helfen (mehr dazu unten).

Androgenetischer (erblich bedingter oder anlagebedingter) Haarausfall

Der androgenetische Haarverlust ist die häufigste Ursache für Haarausfall bei Frauen. Typisch ist, dass vor allem der Oberkopf im Bereich des Scheitels betroffen ist.

Die Ursache ist vermutlich eine erhöhte Empfindlichkeit der Haarwurzeln gegen das Hormon Testosteron. Meist wird diese Art des Haarausfalls deshalb nach den Wechseljahren ab einem Alter von ungefähr 50 Jahren sichtbar, wenn die Produktion von Östrogen zurückgeht und ein lokaler Testosteron-Überschuss an den Haarwurzeln entsteht. Auf die Behandlungsmöglichkeiten gehen wir unten ein.

Haarausfall in Phasen hormoneller Schwankungen

Bei Frauen kommt es im Leben immer wieder zu Phasen, in denen sich die Hormonspiegel im Körper stärker verändern. In solchen Lebensphasen kann es auch häufiger zu Haarausfall kommen.

Mögliche Lebensphasen, in denen ein Haarausfall bei Frauen auftreten kann:

  • Haarausfall nach der Schwangerschaft: Während das Haar in der Schwangerschaft oft besonders dicht und glänzend ist, kann es nach der Geburt oder nach der Stillzeit vorkommen, dass die Haare brüchiger werden oder ausfallen. Meist pendelt sich das innerhalb einiger Wochen bis Monate von selbst wieder ein.
  • Haarausfall nach Absetzen der Anti-Baby-Pille: Fallen die künstlich zugeführten Östrogene aus der Pille weg, kann es vorübergehend zu einem Haarausfall bei manchen Frauen kommen.
  • Haarausfall in den Wechseljahren: Rund ein Drittel aller Frauen ist von einem mehr oder weniger starken androgenetischen Haarausfall (siehe oben) betroffen. Es kann aber auch zu einem diffusen Haarausfall bei Frauen über 50 kommen, der durch das absinkende Östrogen entsteht.

Behandlung gegen Haarausfall bei Frauen: Was hilft wirklich?

Um Haarausfall bei Frauen behandeln zu können, sollte ein Spezialist die Ursache ergründen. Abhängig vom Grund des Haarverlustes kommen folgende Behandlungen in Frage.

Hausmittel gegen Haarausfall

Bei stressbedingtem oder leichterem, diffusem Haarausfall, reicht es manchmal aus, die Kopfhaut regelmäßig zu massieren, z. B. mit einem Haarwasser mit pflanzlichen Wirkstoffen (Brennnesselextrakt, Basilikumextrakt).
Auch koffeinhaltige Shampoos können manchen Frauen helfen. Präparate mit Mineralstoffen oder Vitaminen sollten Sie nur einnehmen, wenn ein Mangel nachgewiesen ist, worauf wir im nächsten Punkt genauer eingehen.

Nährstoffmangel ausgleichen

Ein Mangel an bestimmten Nährstoffen wie Eisen, Zink, Biotin oder Vitamin D kann Haarausfall begünstigen (2). In solchen Fällen kann die gezielte Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln den Nährstoffmangel ausgleichen und dadurch in manchen Fällen den Haarwuchs wieder stärken.

Ein Zuviel an bestimmten Stoffen – etwa Zink oder Selen – kann den Haarausfall allerdings sogar verschlimmern. Deshalb ist es entscheidend, bei anhaltendem oder plötzlichem Haarausfall zuerst eine ärztliche Abklärung vorzunehmen und andere Ursachen für den Haarausfall auszuschließen. Der Arzt kann durch Bluttests feststellen, ob tatsächlich ein Mangel vorliegt und welche Nährstoffe Sie in welcher Dosierung benötigen.

Medikamente gegen Haarausfall bei Frauen

Nach einer ärztlichen Diagnose können je nach Haarausfall-Ursache manchmal Medikamente helfen. Hier sind einige Beispiele für Wirkstoffe, die gegen Haarverlust bei Frauen zum Einsatz kommen können:

  • Minoxidil als Lösung oder Shampoo kann bei androgenetischem Haarausfall manchmal helfen, weil es die lokale Durchblutung der Kopfhaut fördert und dadurch die Wachstumsphase der Haare verlängert.
  • Bei kreisrundem Haarausfall kommen manchmal Entzündungshemmer wie Cortison oder bestimmte lokale Therapeutika zum Einsatz, die jedoch nicht bei jeder Frau gleichermaßen wirksam sind.
  • Bei einem diagnostizierten Nährstoffmangel kann der Arzt entsprechende Nahrungsergänzungen (z. B. Eisenpräparate) verordnen.

PRP-Therapie

PRP (platelet-rich plasma) ist aufgereinigtes, eigenes Blutplasma, in dem bestimmte Wachstumsfaktoren hochkonzentriert enthalten sind. Dies kann das Haarwachstum anregen und ist insbesondere beim androgenetischen Haarausfall eine Option (3).

Mehr dazu können Sie auch unter PRP-Behandlung nachlesen. Diese Behandlungsmöglichkeit können unsere Spezialisten auch mit einer Eigenhaartransplantation bei Frauen kombinieren, um die Ergebnisse zu optimieren.

Eigenhaartransplantation bei Frauen

Kahle Stellen, die durch androgenetischen Haarausfall, einen komplett abgeheilten kreisrunden Haarausfall oder andere Ursachen (z. B. Medikamente oder Vergiftungen) entstanden sind, lassen sich mittels Eigenhaartransplantation wieder auffüllen.

Dabei werden kleine Kopfhautstückchen, die sogenannten Grafts, an gesunden, behaarten Bereichen entnommen und an die kahlen Stellen verpflanzt. Dabei wird in der Regel die moderne FUE-Methode (Follicular Unit Extraction) genutzt, bei der winzige, funktionelle Einheiten narbenfrei verpflanzt werden (4).

Haartransplantation mit Beautymax bei unseren Spezialisten für Haarausfall bei Frauen

Sind Sie von Haarausfall betroffen und wünschen sich weitere Informationen über eine Eigenhaartransplantation? Dann kontaktieren Sie gerne jederzeit einen unserer Beautymax-Berater. Gerne besprechen wir mit Ihnen alle Möglichkeiten, die Kosten und die zu erwartenden.

Quellen:

  1. Nestor MS, et al. Treatment options for androgenetic alopecia: Efficacy, side effects, compliance, financial considerations, and ethics. J Cosmet Dermatol. 2021 Dec;20(12):3759-3781.
  2. Guo EL, Katta R. Diet and hair loss: effects of nutrient deficiency and supplement use. Dermatol Pract Concept. 2017 Jan; 7(1): 1–10.
  3. Gupta AK, et al. Platelet-Rich Plasma as a Treatment for Androgenetic Alopecia. Dermatol Surg. 2019 Oct;45(10):1262-1273.
  4. Sharma R, Ranjan A. Follicular Unit Extraction (FUE) Hair Transplant: Curves Ahead. J Maxillofac Oral Surg. 2019 Dec;18(4):509-517.
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