Dehnungsstreifen (Fachbegriff Striae cutis) entstehen durch eine starke Dehnung der Haut und des darunter liegenden Gewebes. Die Streifen können entweder rötlich oder weiß erscheinen. Erfolgt diese Hautdehnung in der Schwangerschaft, spricht man von Schwangerschaftsstreifen (Striae gravidarum). Eine Behandlung kann zur Verminderung, jedoch oft nicht gänzlich zum Verschwinden der Dehnungsstreifen führen.
Was sind Dehnungsstreifen?
Dehnungsstreifen gehören zu den häufigsten gutartigen Hautveränderungen und ästhetischen Problemen.1 Nach ihrem Aussehen unterscheidet man rötliche Dehnungsstreifen (Striae rubrae) und weiße Dehnungsstreifen (Striae albae). Betrachtet man sich die überdehnte Haut, erkennt man histologisch eine Beschädigung des stabilisierenden Fasernetzes in der Unterhaut. Betroffene Körperregionen sind häufig Bauch, Hüften, Oberarme, Brüste oder Gesäß. Dabei sind Frauen häufiger betroffen als Männer.2
Ursachen für Dehnungsstreifen
Dehnungsstreifen stellen eine Form der Vernarbung dar und entstehen durch eine Dehnung der Haut.
Häufige Ursachen für das Auftreten von Dehnungsstreifen:
- Schwangerschaft: Es wird geschätzt, dass bis zu 90% aller Frauen in der Schwangerschaft Dehnungsstreifen (Schwangerschaftsstreifen) entwickeln.3
- Gewichtszunahme und / oder Abnehmen: Schnelle Gewichtszunahmen oder häufiges Zu- und Abnehmen können zu Dehnungsstreifen führen.
- Manche Medikamente (beispielweise Kortison oder das Hormon ACTH) können als Nebenwirkung die Bildung von Dehnungsstreifen begünstigen.
- Schnelles Wachstum und Pubertät führen oft schon bei Jugendlichen zu Dehnungsstreifen.
- Sport kann Dehnungsstreifen auslösen, beispielsweise Dehnungsstreifen an der Brust bei großem Brustvolumen in Verbindung mit fehlendem / ungeeignetem Sport-BH oder Dehnungsstreifen durch starken Muskelaufbau (Bodybuilding).
Behandlung von Dehnungsstreifen
Studien zeigen, dass äußerlich angewendete Lotionen, Salben oder Cremes kaum Effekte in der Vorbeugung oder Behandlung von Dehnungsstreifen haben, weil diese auf tieferliegende Gewebeschäden zurückzuführen sind.4 Vor allem die rötlichen Dehnungsstreifen (Striae rubrae) können in manchen Fällen durch Laserbehandlung, Dermabrasion / Microdermabrasion, Mikroneedling und andere physikalische Behandlung unauffälliger und blasser werden. Radiofrequenz-Behandlungen können in manchen Fällen zu einer Straffung der Haut und einer Verbesserung von Schwangerschaftsstreifen führen.
Quellen
- Wollina U, Goldman A. Management of stretch marks (with a focus on striae rubrae). J Cutan Aesthet Surg. Jul-Sep 2017;10(3):124-129.
- Oakley AM, Patel BC. Stretch Marks. In: StatPearls [Internet]. Treasure Island (FL): StatPearls Publishing; 2020 Jan.
- Osman H, et al. Risk factors for the development of striae gravidarum. Am J Obstet Gynecol. 2007 Jan; 196(1): 62.e1–62.e5.
- Brennan M, et al. Topical preparations for preventing stretch marks in pregnancy. Cochrane Database Syst Rev. 2012 Nov 14;11:CD000066.