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Drainage

Über eine Drainage werden überschüssige oder unerwünschte Flüssigkeiten entfernt. In der Medizin spricht man von einer Drainage, wenn Blut oder Wundabsonderungen (seltener auch Gase) abgeleitet werden. Der Abfluss kann dabei durch einen Schlauch beziehungsweise ein Röhrchen oder auch eine natürliche anatomische Struktur erfolgen.

Was ist eine Drainage?

Eine Drainage ist eine Form der medizinischen Behandlung. Sie kommt zum Einsatz, wenn Körperflüssigkeiten oder Gase aus dem Gewebe oder Körperinneren abgeleitet werden sollen. Oft soll damit die Wundheilung verbessert werden. Zudem ist eine Drainage wichtig, wenn Blutungen befürchtet werden oder Abszessflüssigkeit abgeleitet werden soll. Auch wenn Gefahr durch eine Ansammlung von Luft oder Flüssigkeit besteht, schafft ein Drainage Abhilfe. Dabei unterscheidet man innere und äußere Drainagen.

Innere Drainage

Von einer inneren Drainage spricht man, wenn Flüssigkeiten innerhalb des Körpers umgeleitet oder abgeleitet, aber nicht nach außen transportiert werden. Sie kommt zum Beispiel zum Einsatz, wenn zwischen zwei Organen oder Gefäßen eine Querverbindung (Anastomose) geschaffen wird. Eine innere Drainage kann auch Wundflüssigkeit oder den Inhalt einer Zyste in ein Hohlorgan (Magen, Darm) ableiten.

Äußere Drainage

Die äußere Drainage leitet Flüssigkeiten nach außen ab, führt also durch die Haut aus dem Körper hinaus. Durch den erhöhten Druck im Inneren, der beispielsweise durch die Bildung von Wundflüssigkeit entsteht, wird die Flüssigkeit durch einen Schlauch nach außen gedrückt. Möglich sind jedoch auch Saugdrainagen oder Drainagen, die über die Kapillarwirkung funktionieren. Die Ableitung kann in ein geschlossenes Drainagesystem (zum Beispiel einen Beutel oder eine Flasche) erfolgen. Alternativ kann ein Drainagesystem offen sein. In diesem Fall wird die Flüssigkeit von einem saugfähigen Verband, Gaze oder einer Kompresse aufgefangen. Bei kritischer Lage der Drainage oder wenn von außen schlecht sichtbar ist, ob die Drainage optimal platziert wurde, ist ein Einsatz mit Hilfe bildgebender Verfahren möglich.1 Hierbei kann die Lage der Drainage an einem Monitor verfolgt und optimiert werden.

Nachteile der Drainage

Allerdings hat eine Drainage auch Nachteile und wird deshalb nur dann eingesetzt, wenn sie medizinisch nötig ist:2 Über eine Drainage können Bakterien eindringen. Zudem kann das Einsetzen der Drainage (wenn auch sehr selten) zu Verletzungen führen. Nicht zuletzte ist das Ziehen der Drainage unangenehm, bisweilen auch schmerzhaft für den Patienten.

Drainage bei Schönheitsoperationen

Auch bei Schönheitsoperationen kommen in manchen Fällen Drainagen zum Einsatz, um vorübergehend Blut oder Wundsekret nach außen abzuführen. Meist verbleiben die Drainagen für zwei bis drei Tage in der Wunde. Viele Operationen (beispielsweise die Brustvergrößerung) werden heute auf Grund der oben genannten Nachteile wenn möglich ohne Drainage durchgeführt. Auch bei der Brustverkleinerung oder Bruststraffung kann je nach Operationsumfang manchmal auf die Drainage verzichtet werden.3

Notwendig sind Drainagen jedoch oft bei größeren Eingriffen wie der Bauchstraffung, einem Mommy Makeover oder unter Umständen auch bei umfassenden Facelifts. Zudem werden Wunddrainagen immer dann gelegt, wenn eine erhöhte Gefahr für Blutungen besteht.

 

Quellen

  1. Harclerode TP, Gnugnoli DM. Percutaneous Abscess Drainage. In: StatPearls [Internet]. Treasure Island (FL): StatPearls Publishing; 2020 Jan.
  2. Kosins AM, et al. Evidence-based value of subcutaneous surgical wound drainage: the largest systematic review and meta-analysis. Plast Reconstr Surg. 2013 Aug;132(2):443-450.
  3. Khan SM, et al. Wound drainage after plastic and reconstructive surgery of the breast. Cochrane Database Syst Rev. 2015 Oct 21;(10):CD007258.