Das Unterhautfettgewebe ist Bestandteil der untersten Hautschicht, der Subcutis. Es erfüllt im Körper viele wichtige Funktionen. Allerdings wird hier auch ein großer Teil des überschüssigen Fettes im Falle von Übergewicht oder Adipositas eingelagert.
Aufbau der Haut und Hautschichten
Die menschliche Haut besteht aus drei Schichten: Von außen sichtbar und anfassbar ist die Oberfläche der Epidermis (Oberhaut). Die Epidermis schützt die Haut vor äußeren Einflüssen wie Krankheitserregern, UV-Licht oder Verletzungen. Darunter liegt die Dermis (Lederhaut), eine stark durchblutete Hautschicht. Sie versorgt die Epidermis mit Nährstoffen und verankert die Epidermis. Nach unten hin bildet sie ein Netz fester Bindegewebsstränge, das die darunterliegende Subcutis (Unterhaut) durchdringt und festigt. Die Verbindungsfasern reichen bis zu Faszien, Sehnen und Knochen, sodass die gesamte Haut fest aber elastisch mit dem Körper verbunden ist.
Was ist das Unterhautfettgewebe?
Die Subcutis, die Unterhaut, enthält Nerven, Blutgefäße, Bindegewebsstränge und Rezeptoren für mechanische Reize und Vibrationen (die Vater-Pacini-Körperchen). Eingebettet in das Bindegewebsgerüst findet man hier auch das Unterhautfettgewebe. Die Dicke der Fettschicht ist abhängig von verschiedenen Faktoren: Sie ist bei Männern und Frauen unterschiedlich, ist in manchen Körperbereichen (weibliche Brust, Gesäß) besonders dick und steigt mit zunehmendem Körpergewicht an. Mehr dazu siehe auch Fettzellen.
Funktion des Unterhautfettgewebes
Das Unterhautfettgewebe erfüllt zahlreiche wichtige Funktionen im Körper. Es isoliert nach außen hin gegen Wärme und Kälte, verhindert eine zu hohe Wärmeabgabe nach außen und dient als Speicher für energiereiche Fette. Zudem fungiert es als Stoßdämpfer und gleicht Druckunterschiede im Gewebe bei Körperbewegungen aus. Außerdem spielt es auch eine Rolle im hormonellen Regulationssystem des Körpers und im Wasserhaushalt.
Bedeutung für die Gesundheit
Das Unterhautfettgewebe ist ein gesunder und natürlicher Bestandteil des Körpers. Fett im Bereich des Bauches wird als gesundheitlich bedenklich angesehen. Dabei handelt es sich jedoch nicht um das subkutane Fett, das im Unterhautfettgewebe gespeichert ist. Stattdessen ist damit das viszerale Fett gemeint, das innerhalb der Bauchhöhle um die Organe herum eingelagert ist.1 Viszerales Fett kann Botenstoffe freisetzen, die zur Entstehung von Typ-2-Diabetes und Insulinresistenz beitragen können und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen.2
Allerdings wird auch Unterhautfett problematisch, wenn durch hohe Fetteinlagerungen ein größeres Übergewicht vorliegt oder optische Beeinträchtigungen die Psyche belasten. Mehr dazu siehe Adipositas.
Reduktion von Unterhautfettgewebe
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, übermäßige Mengen an Fett im Unterhautfettgewebe zu reduzieren. Diese hängen davon ab, ob (und wie viel) Übergewicht vorliegt und ob nur bestimmte Körperregionen betroffen sind.
Möglichkeiten, um Unterhautfett zu reduzieren:
- Gewichtsreduktion / Abnehmen
- Verringerung des Körperfett-Anteils (mit oder ohne Gewichtsreduktion)
- Schönheitschirurgische Verfahren zur Fettreduktion
Zu den schönheitschirurgischen Maßnahmen zählt in erster Linie die Fettabsaugung. Dadurch können an bestimmten, klar definierten Körperbereichen die Fettzellen aus dem Unterhautfettgewebe abgesaugt werden. Zusätzlich sind verschiedene Methoden der Lipolyse (Auflösen von Fett) möglich. Mehr dazu unter Injektionslipolyse (Fett-weg-Spritze).
Quellen
- Ibrahim MM. Subcutaneous and visceral adipose tissue: structural and functional differences. Obes Rev. 2010 Jan;11(1):11-8.
- Ahmed B, et al. Adipose tissue and insulin resistance in obese. Biomed Pharmacother. 2021 Feb 6;137:111315.
