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Intimchirurgie

Die Intimchirurgie umfasst verschiedene chirurgische Eingriffe im Bereich der Geschlechtsorgane beim Mann oder der Frau. Dazu gehören medizinische indizierte Operationen, aber auch zahlreiche Schönheitsoperationen.

Unter Intimchirurgie versteht man alle Eingriffe, die an den Geschlechtsorganen (Vagina und Penis) durchgeführt werden. Speziell bei Frauen werden verschiedene Methoden der Intimchirurgie, speziell zur Verkleinerung der Schamlippen, zunehmend häufiger eingesetzt. Lesen Sie hier, welche Operationstechniken in der Intimchirurgie angewendet werden.

Was ist Intimchirurgie?

Die Intimchirurgie kann sowohl Männer als auch Frauen betreffen. Beim Mann zählt dazu beispielsweise die Beschneidung (Zirkumzision) oder die Penisvergrößerung. Mehr dazu lässt sich auch unter Penisverlängerung, Penisverdickung und Penisvergrößerung nachlesen.

Bei Frauen werden Eingriffe der Intimchirurgie in den letzten Jahren in zunehmendem Maße durchgeführt. Als Ziel des Eingriffs werden oft ästhetische Verbesserungen angegeben. Experten kritisieren dabei, dass die Darstellung des weiblichen Genitals in den Medien oft ein falsches Schönheitsideal einer möglichst jung aussehenden Vagina vermittelt.1 Dabei sollen die äußeren Schamlippen die inneren Schamlippen gänzlich überdecken. Weder innere Schamlippen noch Klitorisvorhaut sollen zu sehen sein, was jedoch von Natur aus nur für einen Teil aller Frauen zutrifft. Eine wirkliche Fehlbildung oder medizinisch relevante Vergrößerung (Hypertophie) der kleinen Schamlippen tritt nur selten auf.2 Auch ein Lustgewinn ist in manchen Fällen das Ziel einer intimchirurgischen Operation. Bestimmte Operationsarten (beispielsweise die Wiederherstellung des Jungfernhäutchens) werden auch aus kulturellen oder sozialen Gründen durchgeführt.

Methoden der Intimchirurgie bei Frauen

Die Intimchirurgie kann aus medizinischen Gründen, beispielsweise aufgrund von Fehlbildungen, Tumorerkrankungen oder auch als geschlechtsangleichend Operation bei Trans – Menschen, durchgeführt werden. Außerdem zählen zur Intimchirurgie auch Eingriffe wie die in manchen Ländern leider noch übliche Beschneidung der Frau in Form der Klitoridektomie (Entfernung der Klitoriseichel) und der Vulvektomie (Entfernung der großen und kleinen Schamlippen).

Häufig stehen jedoch rein ästhetische Gründe im Vordergrund. Bei Frauen kommen verschiedene Eingriffe der Intimchirurgie als Schönheitsoperation zum Einsatz, wobei die häufigste Operation eine Korrektur der kleinen Schamlippen ist.

  • Schamlippenverkleinerung (Labioplastik): Meist wird eine Verkleinerung beider inneren Schamlippen oder der Ausgleich einer Asymmetrie gewünscht. Eine Verkleinerung der äußeren Schamlippen wird nur selten durchgeführt.
  • Verkleinerung des Klitorismantels (Klitorisvorhaut): Ragt die Haut, die die Klitoris bedeckt (der Klitorismantel, manchmal auch Klitorisvorhaut genannt) über die äußeren Schamlippen heraus, empfinden dies manche Frauen als störend. In dem Fall ist eine Verkleinerung möglich. Diese ist oft mit einer operativen Verkleinerung der inneren Schamlippen verbunden.
  • Aufpolsterung der äußeren Schamlippen: Altersbedingt oder durch eine Gewichtsabnahme können die äußeren Schamlippen schlaffer oder faltig werden. In dem Fall können die Schamlippen aufgepolstert werden. Dies geschieht in der Regel durch die Injektion von Eigenfett.
  • Hymenalrekonstruktion (Wiederherstellung des Jungfernhäutchens): Das Hymen (Jungfernhäutchen) wird bei diesem Eingriff so weit verengt, dass es beim Geschlechtsverkehr verletzt wird und blutet. Diese Methode der Intimchirurgie hat kulturelle oder soziale Gründe, da in einigen Kulturkreisen die Jungfräulichkeit einer Braut gefordert wird.Quellen
    1. Borkenhagen A, Brähler E, Kentenich H. Intimchirurgie: Ein gefährlicher Trend. Dtsch Arztebl 2009; 106(11): A-500 / B-430 / C-416.
    2. Rouzier R, et al. Hypertrophy of labia minora: experience with 163 reductions. Am J Obstet Gynecol. 2000 Jan;182(1 Pt 1):35-40.

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