Mikromastie ist eine medizinische Diagnose, die durch sehr kleine weibliche Brüste gekennzeichnet ist. Für viele Frauen ist damit eine große psychische Belastung verbunden. Eine Korrektur wird in erster Linie durch eine Brustvergrößerung möglich, die mit Implantaten oder Eigenfett durchgeführt werden kann.
Wann spricht man von Mikromastie?
Ärzte sprechen von einer Mikromastie, wenn die Brust einer Frau ausgesprochen klein ist. Das macht sich in der Regel bereits in der Pubertät bemerkbar, wenn es kaum zu Brustwachstum kommt.
Die Ursachen einer Mikromastie sind unterschiedlich. Hinter der Mikromastie kann sich eine Brustfehlbildung verbergen.[1] In diesem Fall sind auch die Brustdrüsen betroffen und sind gar nicht oder nur ungenügend entwickelt, was auch die Stillfähigkeit beeinträchtigt. Die Ursache dafür ist meist hormonell. Hierbei können sowohl die Hormone selbst auch eine Unempfindlichkeit der Rezeptoren in den Brustdrüsen gegenüber hormonellen Einflüssen der Grund für die Mikromastie sein.
Manchmal spricht man auch von einer Mikromastie, wenn die Brust und Brustdrüse zwar normal entwickelt sind, aber eine sehr kleine Brustgröße vorliegt. Diese kann auch erst später entstehen, beispielsweise wenn sich die Brust nach Schwangerschaft und Stillzeit stark zurückbildet.
Eine Diagnose und Untersuchung der Mikromastie sind nötig, um über die richtige Behandlung zu entscheiden und abzuklären, ob eine Brustvergrößerung sinnvoll ist.
Behandlung einer Mikromastie
Manchmal können die zugrundeliegenden Ursachen einer Mikromastie behandelt werden. Dazu gehört beispielsweise eine hormonelle Therapie, wenn Hormonstörungen verantwortlich sind.
Oft ist eine Korrektur einer Mikromastie oder einer stark unterentwickelten Brust jedoch nur durch einen operativen Eingriff (Brustvergrößerung) möglich. Diese erwägt der Arzt immer unter Berücksichtigung der Ausgangslage und auch des Alters der Patientin.[2]
Möglichkeiten der Brustvergrößerung bei Mikromastie:
- Brustvergrößerung mit Implantaten: Für eine Brustvergrößerung können Implantate eingesetzt werden, bei denen es sich meist um Silikonimplantate handelt. Bei der Operationsplanung muss gerade bei einer Mikromastie genau besprochen werden, wo die Brustimplantate eingesetzt werden (häufig unter dem Brustmuskel) und welche Form[3], Größe und Oberfläche die Implantate aufweisen sollen.
- Brustvergrößerung mit Eigenfett: Für eine Brustvergrößerung mit Eigenfett sind keine körperfremden Implantate notwendig. Es wird nur das körpereigene Füllmaterial Eigenfett eingesetzt. Allerdings ist hierfür eine Fettabsaugung nötig (wofür ausreichende Fettüberschüsse vorhanden sein müssen) und es ist nur eine eingeschränkte Vergrößerung möglich.
- Kombination von Implantaten und Eigenfett: Ist bei Mikromastie kaum eigenes Drüsen- und Fettgewebe in der Brust vorhanden, werden Brustimplantate in manchen Fällen deutlich sichtbar oder tastbar. In diesem Fall kann es hilfreich sein, die Brust nach dem Einbringen der Implantate mit Eigenfett auszuformen und die Implantatränder abzudecken.[4]
Quellen
- Knackstedt R, et al. Congenital breast deformities: Anatomical basis and surgical approaches for optimal aesthetic outcomes. Breast J. 2020 Jul;26(7):1302-1307.
- Winocour S, Lemaine V. Hypoplastic breast anomalies in the female adolescent breast. Semin Plast Surg. 2013 Feb;27(1):42-8.
- Mallucci P, Bistoni G. The Use of Anatomic Implants in Aesthetic Breast Surgery. Clin Plast Surg. 2021 Jan;48(1):141-156.
- Missana MC, et al. Autologous fat transfer in reconstructive breast surgery: indications, technique and results. Eur J Surg Oncol. 2007 Aug;33(6):685-90.
